Tierschutz bei der Jagd
Waidgerechtigkeit, Tierschutzgesetz und ethische Jagd
| Rechtliche Basis: | Tierschutzgesetz (TierSchG) + Bundesjagdgesetz (BJagdG) |
| Kernprinzip: | Waidgerechtigkeit - tierschonende Jagdausübung |
| Erlösen von Tieren: | Gesetzliche Pflicht bei Leid |
| Strafen: | Ordnungswidrigkeiten, bis zu EUR 25.000 Bußgeld |
Waidgerechtigkeit - Das Kernprinzip
Waidgerechtigkeit ist das ethische Grundprinzip der Jagd. Es bedeutet:
- Respekt vor dem Wild
- Minimierung von Tierleid
- Sachkundig und verantwortungsvoll jagen
- Jagdgesetze einhalten
- Verletzte Tiere nachsuchen und erlösen
Tierschutzgesetz in der Jagd
Das Tierschutzgesetz regelt:
- Schussgebot: Nur Schussgeräte, die Tiere schnell und tierschonend töten
- Sachkunde: Jäger müssen ausgebildet sein in Waidgerechtigkeit
- Jagdzeiten: Schutzzeiten für tragende Tiere und Jungtiere
- Nachsuche: Pflicht, verletzte Tiere zu suchen und zu erlösen
- Jagdwaffen: Nur zugelassene Waffen mit ausreichender Durchschlagskraft
Erlösen von Tieren
Das Erlösen von verletzten oder leidenden Tieren ist nicht nur erlaubt, sondern pflicht. Dies kann durch:
- Schuss mit geeigneter Waffe
- Fangschuss bei verwundeten Tieren
- Sachkundige Tötung außerhalb der Jagdzeiten bei Notwendigkeit
Schonzeiten und Schongebiete
Schonzeiten schützen brütende, tragende und säugende Tiere. Jäger müssen diese beachten:
- Schonung von Muttertieren während Trächtigkeitsdauer
- Schonung von Vögeln während Brutzeit
- Schongebiete in Naturschutzgebieten
Jagdethik und Nachhaltigkeit
Moderne Jagd kombiniert Tierschutz mit Nachhaltigkeit:
- Wildbestandsmanagement zur Stabilisierung von Populationen
- Reduktion von Wildschäden durch gezielte Jagd
- Erhalt von Lebensräumen
- Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden
Verstöße und Strafen
Verstöße gegen Tierschutz und Jagdgesetze führen zu:
- Verwarnungsgelder bis EUR 100
- Bußgelder bis EUR 25.000
- Entzug des Jagdscheins
- Strafverfahren bei schweren Verstößen